Glücksfinder

Bernhard Heindl
1 min readMar 8, 2019

“Findet dich das Glück?” Ich muss fairerweise sagen, die Frage kam zu mir über die App “XRCS — Achtsamkeitsideen und Spiritualität im Alltag” der Landeskirche Hannover (Ökomenewerbeblockende). Die Frage hat bei mir innerlich einen Nagel auf den Kopf getroffen!

Ja, findet mich das Glück oder bin ich ein geschickter Versteckspieler mit dem Glück? “Ich hätte es genau andersherum formuliert: Finde ich das Glück?” Antwortet mir eine Frau, die mich überrascht anschaut, als ich ihr die Frage stelle.

Bild: Lottie, Huge 4 leaved clover!, flickr

Das Glück als Schnitzeljagd, gelegt von wem auch immer, oder das Glück als Freund, der mich besuchen möchte, wenn ich denn zuhause bin. Dem eigenen Glück im Wege stehen, mich dort tummeln, wo mich mein Glück sicher nicht finden kann.

Ich bin selbst überrascht, aber im Eigenexperiment und über die Lebensexperimente anderer, von denen sie mir vertrauensvoll erzählen, kommt das gar nicht so selten vor: mit dem eigenen Glück Versteck spielen.

Findet mich das Glück? Oder, was zettle ich heute wieder an, damit ich in meinem Versteck ausharren kann und bedauerlicherweise unentdeckt bleibe. Für mich eine spirituelle Frage, denn ich glaube, das Gott mein Glück will! Und ich meine damit nicht Spaß und Party, sondern ein Leben, dass mich erfüllt und ausfüllt.

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Bernhard Heindl

Jesuit, Priester an der Jesuitenkirche in Innsbruck, Geistlicher Begleiter, Exerzitienleiter